Abschied.von der Er.de
und Trauer um

 

Nicole Häberle


 

Trauer vergeht nie, sie wird mit der Zeit nur erträglicher;
wenn eine Mutter ihr Kind verliert, vergeht der Schmerz erst, 
sobald ihr bewusst wird, dass sie einen Engel geboren hatte.

 

       

Vorweihnachszeit

 

Nun brennt die zweite Kerze schon

im Zimmer und in deinem Garten,

Christus kommt schon bald zu uns,

oh, du musst auf ihn nicht warten;

lenkst deine Liebe Jahr für Jahr

einfach vom Himmel - rein und klar.

 

Hab sie gespürt tief in mir drin,

äthergleich, ganz still und leise

berauscht sie Herz und Sinn,

erfüllt mit Freude mich und Schmerz;

ruhig lausche ich dem Harfenspiel,

leise zieht die Weihnacht ein,

Engel singen uns zum Feste,

- hör' deine Stimme zart und rein

 

(C) RvB 20121209-0911

        

 

Geburtstag im Himmel

 

Nacht ist es, der klare Mond scheint hell,

ich höre Rufe, mein Herz schlägt schnell,

chaotisch pfeift der Wind durch Haus,

oben am Fenster schaut die Mutter heraus;

leis' ruft sie einen Namen zum Himmel hin,

eine Stimme erklingt, gibt dem rufen Sinn.

 

Hoch oben im Himmel, steht offen das Tor,

ängstlich schaute ich zu den Wolken empor,

bald sah ich dich oben in dem Sternenlicht,

erkannte ganz schnell dein strahlend Gesicht;

Rosenduft und Blätter, verteilte nun der Wind,

lange sprach die Mutter mit ihrem Geburtstagskind,

es grüßten die ganze Nacht, Freunde die an sie gedacht.

 

(C) RvB 20120928-0030

        
 
Die Rose Nicole

Nun schaut die zarte Rose
ich halte sie in meiner Hand,
chaotisch war das Windgetose
oben an des Berges Wand;
leicht vom Winde angebrochen
entriss ich Sie aus seinem Band.

Hab die Rose mitgenommen
ängstlich war es ihr ums Herz,
brachte sie in meinen Garten
erfreut verschwand ihr Schmerz;
rufe täglich sie beim Namen
lenk meine Freude zu ihr hin,
erkenn an Blatt und Blüten
~ die Kraft der Liebe in ihr drin.
© RvB
 
        

 

 
Lebe in Liebe
Nimm die Stunden wie sie sind,
ihre Zeit läuft schnell dahin,
carpe diem auf Erden;
ohne Hast verbringe sie,
Liebe lass dein Antrieb sein
ein Engel aus dir werde.
© RvB

 

 

 

        

 

 

 

 
Mein Engel
Nun öffnet sich das Himmelstor
ihr Englein schaut heraus,
charmant ich euch begrüße
oh, kommt doch in mein Haus;
lasst meinen Engel hier verweilen
er wird schon wieder zu euch eilen.

© RvB

 

        

 

 
Der Engelshort
Hab mein liebes Kind verloren,
ängstlich, schmerzlich ging es fort,
bis Gott es auserkoren und sprach:
Errichte mir einen Engelshort.
Recht glücklich ist mein Engel heute
lebt nun in Gottes großem Garten,
er besucht mich wann er kann
- und ich werde auf ihn warten.

© RvB

       
 
Papa
Nun schließ die Augen, denk an mich
ich halt’ dein liebend Herz umspannt
charmant und voller Freude
oft, in meiner warmen Hand.
Leise schlägt es vor sich hin,
es spürt, dass ich stets bei ihm bin.
Sag kein Wort und lausch’ in dich
ich weiß genau du spürst auch mich,
gekommen bin ich glaube mir
in Liebe bin ich stets bei dir.
 
© RvB

 

        
 
Das Kreuz
aus meinem Baum
Mein Kreuz am Grabe ist aus Holz,
auch es war einst ein starker Baum,
recht kräftig war die große Krone,
tief fiel sie dann, in meinem Traum.
Ich sah den Baum im Sturme fallen
nur den Stamm, die Äste nicht,
als er in meinem Traum zerbricht.
Nun flog die Krone ganz geschwind
immer schneller hoch hinauf,
chaotisch kreisend mit dem Wind
offenbar, zog er sie rauf.
Leise sprach man was da gescheh'n,
es wurde die Krone nie mehr geseh'n.
So wurde der Stamm zu Brettern,
in Kreuzesform gebracht,
geschrieben darauf mein Name,
in schwarzen Lettern, über Nacht.
 
© RvB
 
       
 
Abschied von der Erde
Hab' die Tage nicht gezählt, auch
nicht die Stunden voller Glück,
ängstlich war ich nie gewesen,
ich blick mit Freude gern zurück.
Bei euch da fand ich sehr viel Liebe
Chaos hieltet ihr von mir stets fern,
Erfahrung durfte ich selbst erleben
oh, war das schön, hab euch so gern.
Ruhe hab ich nun gefunden
leicht verging der ganze Schmerz,
leis' bin ich von hier gegangen
erfreu' mich nun, in eurem Herz.
Es bleibt mein Geist, unumwunden,
- mit eurer Seele fest verbunden.
© RvB

 

        
 
Im Himmel 
sind alle Seelen gleich
Leis' folgt ich ihr ins helle Licht,
es war so schön bei euch zu sein,
aber bleiben konnt' ich nicht.
Nun hält mich eine reine Seele,
in einem himmlischen Gewandt,
charmant in ihrer zarten Hand.
Oben im Himmel, dass muss ich gestehn,
lebt das Feuer der wahren Liebe,
es strahlt als Licht so rein und schön.
 
© RvB

 


          

Die Erinnerung lebt


Niemals wird man dich vergessen
in unsren Herzen lebst du weiter,
charmant hast du bei uns gesessen
oftmals traurig, meistens heiter;
lebst nun in einer andren Welt,
einer, die dir jetzt sehr gefällt.

Hast in deinem kurzen Leben
Ärger und Freude mit uns geteilt,
bis an dein Ende hier auf Erden
erfreutest du uns, hasst hier verweilt.
Ruhe hast du nun gefunden,
legtest dein Geist in Gottes Hand,
es lebt doch weiter ~ was uns verband.

 © RvB



Lebendige Erinnerungen


Nicht am Tag, nicht in der Nacht
ist die Erinnerung verborgen,
charmant dein Engel sie bewacht
ohne ihn, gäbe es kein Morgen;
liebevoll greift er zurück, zeigt
Erinnerungen ~ voller Glück.
 
Hab dabei dein Bild gesehen,
ängstlich und doch voller Freude,
Blumen pflückend auf dem Felde
erst glaubte ich ~ es wäre heute.
Ruhe strahlte aus dem Bild,
leise erklang Posaunenklang,
ein Engelchor im Kreise sang.

20120727-0350 © RvB

       
       



Rudolf von Bingen

schrieb diese Abschiedsgedichte für Nicole Häberle
und wünscht allen Trauernden, die Kraft loszulassen;
 

nur so wird aus dem Schmerz, dass ein lieber Mensch gegangen ist,

Freude und Hoffnung, dass er am Ziel angekommen ist.